Doris Waschk-Balz †
»Tönerner Engel«
Höhe: 24,5 cm
Terrakotta
Was mich zu diesem Werk inspiriert hat:
Diese Terrakotta-Figur ist ein typisches Beispiel für den Umgang von Doris Waschk-Balz mit dem Material Ton, der menschlichen Figur und historischen Bezügen. Sie baute sie plastisch und hohl auf und gab ihr trotz der geringen Größe als Torso eine sehr körperbetonte Haltung mit Anspannung in der Biegung von Hüfte, Bauch, Kopf und Arm - von innen her bestimmt. Da wirken die Flügelreste eher wie zurückhaltend hinderlicher Ballast. Die weiße Augenbinde ist ein zusätzlicher Hinweis auf die unsichere Situation dieser Himmelsbotin, die entweder ziellos oder auch an Äußerlichkeiten uninteressiert sein kann, um gerecht einzugreifen. So entwirft Doris W.-B. hier eine Flügelfigur, die das seit der Nike von Samothrake (ca 190 v.Ch) als Siegesgöttin bekannte Bild etwas menschlicher und nachvollziehbarer macht.
Diese kleine Skulptur ist ein Beispiel für die Arbeitsweise dieser Bildhauerin, die in einem "einfachen" formalen Zugriff auf eine Figur, über die Reduktion auf einen Torso mit nachvollziehbar menschlicher Anspannung auch Befindlichkeit, Gefühl darstellen kann. Vielleicht macht dieses neugierig auf die vielen großen Bronzen von ihr in unserer Stadt.
Geschätzter Wert: 840 €
Warum ich ein Kunstwerk für das Hamburger Hospiz spende:
Wir sind dem Hospiz im Helenenstift sehr dankbar. Nach sehr schwierigen letzten Monaten für meine Frau, die auch meinen Sohn und mich (selbst im Rollstuhl) in der Betreuung sehr in Anspruch nahmen, waren wir schon ziemlich erschöpft und verzagt. Da war für uns ihre Aufnahme und Pflege bei Ihnen einfach wunderbar rettend. Sowohl in der so unaufgeregt kompetenten wie behutsamen Betreuung – als auch im Umgang mit uns, der Familie, die ziemlich unübersichtlich überfordert und traurig war. Ihre Begleitung war für uns (bis hin zur Kaffee-Kuchen-Runde) etwas unendlich „Normales“, das uns einen Ausweg aus dem Bangen und einer eher verwirrten Hilflosigkeit ahnen ließ. Dafür sind wir dankbar – und deswegen nutzen wir die Chance, Stücke zu stiften, die für die Arbeit der Bildhauerin Doris Waschk-Balz typisch sind, an sie erinnern - und die nun Ihre so wichtige und gute Arbeit im Hospiz etwas unterstützen sollen.
Klaus Waschk